


Worum geht es im Projekt?
Für die Bildungsforschung birgt die Attrahierung wissenschaftlichen Nachwuchses aus der Lehrkräftebildung großes Potenzial. Diese Gruppe agiert direkt an der Schnittstelle zwischen erziehungswissenschaftlicher, fachdidaktischer und pädagogisch-psychologischer Forschung und kann gezielt die Disseminations- und Implementationsprozesse von wissenschaftlichen Befunden in das Mehrebenensystem Schule moderieren und befördern. Jedoch stehen die (angehenden) Lehrkräfte durch ihr professionsspezifisch ausgerichtetes Lehramtsstudium vor allem im Übergang in die Promotion vor großen Herausforderungen.
Denn das Lehramtsstudium ist in seinem Grundwesen transdisziplinär und multiparadigmatisch ausgerichtet, und an der Schnittstelle zur forschungsorientierten Promotionsphase bedarf es neben eines erweiterten theoretischen, methodologischen und methodischen Orientierungswissens zielführende Beratungssituationen etwa in Form eines systematischen Mentorings.
Ziele
Um möglichst viele (angehende) Lehrkräfte mit einem passgenauen Programm adressieren zu können, haben sich die Standorte Tübingen, Dresden, Münster und Hannover zusammengeschlossen mit dem Ziel
- Interesse an wissenschaftlicher Forschung zu wecken,
- für eine wissenschaftliche Weiterqualifikation in der (empirischen) Bildungsforschung zu motivieren,
- den Übergang vom professionsspezifisch ausgerichteten Lehramtsstudium in die forschungsorientierte Promotionsphase zu erleichtern und
- die Vernetzung mit Akteur*innen aus der wissenschaftlichen Community unterschiedlicher Standorte zu fördern
Zielgruppe
Fortgeschrittene Master- bzw. Staatsexamensstudierende aus dem Bereich des Lehramts sowie Absolvent*innen von Lehramtsstudiengängen, die bereits im Vorbereitungs- oder Schuldienst sind oder sich als abgeordnete Lehrkräfte bzw. Lehrbeauftragte im universitären Dienst befinden.
Aktivitäten und Angebote des Projekts
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Orientierungswissen im Rahmen eines Kerncurriculums
Ausgehend von einem breiten Verständnis empirischer Bildungsforschung wird ein zentrales wissenschaftstheoretisches, methodologisches und methodisches Orientierungs- und Überblickswissen systematisiert aufbereitet. Dabei wird dezidiert auf jene Wissensbereiche fokussiert, die im professionsspezifisch ausgerichteten Lehramtsstudium wenig Raum einnehmen. Das Kerncurriculum wird als Open Educational Ressource veröffentlicht und schafft die inhaltliche Grundlage für die Basis- und Vertiefungs-Lectures.
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Modular konzipierte digitale Basis- und Vertiefungs-Lectures
Die Lectures umfassen zwei Formate:
Die Basis-Lectures bereiten ausgewählte Inhalte aus dem Kerncurriculum in verständlicher Art auf, mit dem Ziel, neugierig auf Forschung zu machen. Die Basis-Lectures sind ungefähr 30 Minuten lang und werden asynchron zur Verfügung gestellt.
In den Vertiefungs-Lectures werden exemplarisch Forschungs- und Spannungsfelder der Basis-Lectures vertieft bearbeitet. Ausgangspunkt sind hier die Fachgespräche Lehrerinnen- und Lehrerbildung.
Das bereits als Video frei zugängliche Fachgespräch (90 min) wird dazu im Vorfeld leitfragengestützt angesehen, anschließend im Vertiefungsgespräch (60 min) synchron von einem/r Expert*in hinsichtlich des Themenschwerpunktes aufbereitet und mit den Teilnehmenden diskursiv erörtert.
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Mentoringprogramm
Studierenden und Absolvent*innen des Lehramts mit konkretem Promitonsinteresse steht eine Bewerbung zur Aufnahme in das Mentoringprogramm offen. Ziel des Programms ist es, interessierte Personen im Übergang zur Promotion zu motivieren, passgenau zu begleiten und bei individuellen Fragen zu unterstützen. Dafür werden unter Berücksichtigung der sie interessierenden Themen- und Forschungsfelder oder Forschungsmethoden Tandems gematcht. Jedes Tandem erhält eine/n Mentor*in aus der (Post)Doc-Phase zur wissenschaftlichen Begleitung.
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Standortübergreifende Netzwerktreffen
Es werden insgesamt vier Netzwerktreffen an den Standorten Hannover, Tübingen, Dresden und Münster für die Personen, die am Mentoringprogramm teilnehmen durchgeführt. Sie erhalten Einblick in die Organisation der Lehrkräftebildung (etwa über einen Besuch der jeweiligen Zentren für Lehrkräftebildung bzw. Schools of Education) und in die an den jeweiligen Standorten vorfindlichen Forschungsschwerpunkte im Themenfeld (etwa durch einen Besuch in einem Master- bzw. Doktorandenkolloquium und über Einladung eines/einer Gastvortragenden); im Mentoring-Café erhalten sie Gelegenheit zur Vernetzung untereinander und mit Vertreter*innen der Standorte.
Projektlaufzeit und Organisation
Laufzeit: Juli 2023 – Juli 2025
Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Katharina Müller (Leibniz Universität Hannover)
Projektkoordination und -management: Dr. Gloria Petraschka (Leibniz Universität Hannover)
Projektleitung der Kooperationspartner: Prof. Dr. Thorsten Bohl (Eberhard Karls Universität Tübingen), Prof. Dr. Axel Gehrmann (Technische Universität Dresden), Prof. Dr. Ulrike Weyland (Universität Münster)
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JG2304 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.






Projektleitung


30167 Hannover

