Die mit Inklusion verbundenen Anforderungen an Schul- und Unterrichtsentwicklung haben den Begriff "multi-professionelle Kooperation" zu einem viel diskutierten Topos innerhalb der hochschulischen Lehrer*innenbildung gemacht. Denn mit Blick auf die Gestaltung von Schule und Unterricht stellt die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen pädagogischen Berufsgruppen eine zentrale, mit Inklusion einhergehende, Herausforderung dar. In der universitären Lehre werden die gesteigerten Kooperationsanforderungen in der schulischen Praxis zunehmend berücksichtigt. So werden hochschuldidaktische Angebote entwickelt, die z. B. das Thema Kooperation in den Fokus rücken oder selbst auf kooperative Formate zwischen Studierenden unterschiedlicher Lehramtsstudiengänge setzen.
Auf der von der Leibniz School of Education im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung ausgerichteten Tagungswerkstatt wurde mit Blick auf die mit Inklusion einhergehenden Anforderungen an (zukünftige) Lehrkräfte nach den Herausforderungen für die Lehrer*innenbildung gefragt. Fokussiert worden ist dabei auf die Frage nach der Ausgestaltung inklusiver und kooperativer Unterrichts- und Lehrsettings in Schule und Hochschule sowie den Deutungen und Bedeutungsgebungen der in diesen Settings arbeitenden Akteur*innen. Über ausgewählte Fachvorträge, Methoden- und Themenworkshops wurde ein Raum zum intensiven Austausch zwischen Forschenden in der Lehrer*innenbildung geschaffen und Möglichkeiten zur Diskussion von Forschungsvorhaben bzw. -projekten geboten.
- In Methodenworkshops zur Dokumentarischen Methode, zur Objektiven Hermeneutik sowie zur Sequenzanalytischen Habitusrekonstruktion wurden qualitativ-rekonstruktive Forschungszugänge erarbeitet.
- In Themenworkshops wurden unterschiedliche Forschungsvorhaben bzw. -projekte vorgestellt und Datenmaterial unter Rückgriff auf qualitativ-rekonstruktive Methoden gemeinsam interpretiert.
- In Austauschforen zu Lehrforschungs- und Kooperationskonzepten wurden auf Lehre und Kooperation bezogene (Forschungs-)Formate im Rahmen der Lehrer*innenbildung kurz vorgestellt und mit Interessierten diskutiert.
Übergreifend diskutiert wurde die Frage nach den Beiträgen eines qualitativ-rekonstruktiven Forschungszugriffes für die Lehrer*innenbildung. Ziel war es, Impulse für eine auf Inklusion Bezug nehmende Lehrer*innenbildung zu geben und wissenschaftlich zu reflektieren.
Ihr Organisationsteam
Dr. Sarah Dannemann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Dr. Julia Labede, Leibniz Universität Hannover
Tjark Neugebauer, Leibniz Universität Hannover
Bei Rückfragen kontaktieren Sie uns gerne über: tagungswerkstatt@lehrerbildung.uni-hannover.de


