Ann-Kathrin Arndt

Ann-Kathrin Arndt (Institut für Sonderpädagogik) hat zwei Vorträge zu inklusiver Bildung in der Reihe »mittwochs um vier« gehalten. Ihr Beitrag findet sich im neuen Sammelwerk »Sprache – Bildung – Geschlecht«.

Zur Person

Ann-Kathrin Arndt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leibniz Universität Hannover am Institut für Sonderpädagogik (Projekt ReLInk) und an der Leibniz School of Education (Projekt Leibniz-Prinzip). Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind inklusive Schul- und Unterrichtsentwicklung, (multi-)professionelle Kooperation und inklusive Lehrer_innenbildung

Vortrag in der Reihe »mittwochs um vier«

WiSe 2018/19
(a) Inklusive Schulentwicklung: Grundlagen, Widersprüche und Perspektiven

Seit der Ratifizierung der UN Behindertenrechtskonvention 2009 in Deutschland ist die inklusive Bildung zu einem zentralen Thema geworden. In diesem Vortrag sollen theoretische Grundlagen, empirische Befunde sowie Perspektiven einer inklusiven Schulentwicklung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei werden insbesondere die Bereiche Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung thematisiert.

WiSe 2019/2020 (zus. mit Jonas Becker, Universität Frankfurt)
(b) Differenzkonstruktionen im Kontext inklusiver Bildung

In Folge der Ratifizierung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen stellt Inklusion aktuell ein zentrales, kontrovers diskutiertes, Thema im Bildungsbereich dar. Diskussionen um Inklusion im schulischen Kontext kennzeichnet häufig eine Fokussierung auf Fragen der Platzierung von Schüler_innen mit sonderpädagogischen Förder- bzw. Unterstützungsbedarf innerhalb des Systems der ›Regelschule‹. Zugleich zielt, ausgehend von einem weiter gefassten Verständnis, Inklusion programmatisch auf schulische Entwicklungsprozesse bezogen auf die Anwesenheit, Akzeptanz, Partizipation und Lern- und Leistungsentwicklung aller Schüler_innen. Damit rücken grundlegende Fragen des ›Umgangs mit Verschiedenheit‹ in pädagogischen Kontexten in den Blick. 

Vor diesem Hintergrund fokussieren wir auf Basis qualitativ-empirischer Daten aus verschiedenen Schulkontexten in der Sekundarstufe I, wie leistungsbezogene Differenz(en) konstruiert und bearbeitet werden. Hierbei ist ›Differenz‹ – z. B. bezogenen auf Fähigkeiten und Leistungen – im schulischen Kontext nicht einfach gegeben, sondern wird u. a. in unterrichtlichen Interaktionen hergestellt und erscheint gleichzeitig verschränkt mit sozialen Differenzkategorien, wie z. B. Gender.

Beitrag im Sammelwerk Sprache – Bildung – Geschlecht

Konstruktionen der Differenz ‚Regelschullehrkraft/Sonderpädagog_in‘ in Situationen unterrichtsbezogener Kooperation

Keywords

  • Inklusive Bildung;
  • Schule;
  • multiprofessionelle Kooperation;
  • Regelschullehrkräfte;
  • Sonderpädagog_innen;
  • qualitative Forschung;
  • Differenzkonstruktion.

Abstract

»Inklusive Bildung stellt aktuell ein zentrales, kontrovers diskutiertes Thema im schulischen Kontext dar. Hierbei wird Heterogenität nicht nur bezogen auf die Adressat_innen, sondern auch die Lehr- und Fachkräfte relevant, u. a. im Zusammenhang mit Veränderungen der Organisation (sonder-)pädagogischer Förderung. Der Beitrag betrachtet die unterrichtsbezogene Kooperation von Regelschullehrkräften und Sonderpädagog_innen. Diese verweist auf etablierte Grenzziehungen zwischen Allgemeiner Pädagogik und Sonderpädagogik sowie eine Infragestellung dieser. Im Rahmen eines qualitativen Forschungszugangs wird die Frage fokussiert, wie die Differenz ‚Regelschullehrkraft/Sonderpädagog_in‘ in Situationen unterrichtsbezogener Kooperation konstruiert wird. Ausgehend von Interviews mit Regel- und Förderlehrkräften wird bezogen auf die Lerngruppe zwischen Situationen der gemeinsamen Klassenleitung und der Klassenleitung der Regelschullehrkraft unterschieden. Es werden unterschiedliche Figuren der Differenz herausgearbeitet und hinsichtlich der zentralen Kategorie ‚(mehr) im Blick haben‘ diskutiert.« (Ann-Kathrin Arndt i.E.)