Zur Person
PD Dr. Susanne Müller-Using, aufgewachsen in Mexiko und Deutschland, ist habilitierte Erziehungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Leiterin der interdisziplinären Forschungsstelle Costa Rica Zentrum sowie Sprecherin der interdisziplinären Forschungsstelle Werte-Bildung an der Universität Osnabrück. Ihre interkulturell vergleichenden Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Werte- und Menschenrechtsbildung (insbesondere in der LehrerInnenbildung), Pädagogische Ethik und Empathieforschung, Professionalisierungsforschung, Schul(qualitäts)entwicklung, Kreativität und individuelle Talent(e).
Vortrag in der Reihe »mittwochs um vier«
WiSe 2018/19
Maßstab Menschenrechte: Bildung und Empathie im Kontext von Flucht, Asyl und Diskriminierung
Werte- und Menschenrechtsbildung sind Teil des in den Bundesländern geltenden, staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrages von Schule.
Sie stellt eine wichtige, humane Grundorientierung für die pädagogische Arbeit in öffentlichen Bildungsinstitutionen dar.
Das gilt insbesondere auch für den pädagogischen Umgang mit Vielfalt und Heterogenität in demokratisch geprägten Gesellschaften und ihren Bildungssystemen.
- Doch sind Lehrerinnen und Lehrer tatsächlich ausreichend in Werten und Menschen- bzw. Kinderrechten gebildet?
- Werden sie genügend darauf vorbereitet Kinderrechte in der pädagogischen Interaktion wirksam werden zu lassen?
- Was sind die Grundpfeiler einer praktisch angewendeten und kinderrechtlich geprägten Pädagogik in Schulen?
- Was sagen wissenschaftliche Studien zum Stand der Werte- und Menschenrechtsbildung in der LehrerInnenbildung sowie über die Qualität pädagogischer Beziehungen in der Schule aus?
Auf diese Fragen geht Dr. Susanne Müller-Using in ihrem Vortrag ein.
Beitrag im Sammelwerk Sprache – Bildung – Geschlecht
Menschenrechte als Maßstab für die Bildung. Ausgangslage, Bedeutungshorizont und Stand ihrer Umsetzung in Bezug auf Schule und Lehrer_innenbildung
Keywords
- Bildung,
- Bildungswesen,
- Interkulturelle Bildung,
- Lehrer_innenbildung,
- Menschenpflichten,
- Menschenrechte,
- Menschenrechtsbildung,
- Schulpädagogik.
Abstract
»Werte- und Menschenrechtsbildung sind Teil des in den Bundesländern geltenden, staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrages von Schule. Sie stellt eine wichtige, humane Grundorientierung für die pädagogische Arbeit in öffentlichen Bildungsinstitutionen dar, was insbesondere auch für den pädagogischen Umgang mit Vielfalt und Heterogenität in schulischen Klassenzimmern gilt. Doch sind Lehrer_innen tatsächlich ausreichend in Werten und Menschen- bzw. Kinderrechten gebildet, um die hier verankerten Rechte pädagogisch umzusetzen? Werden sie ausreichend darauf vorbereitet, Kinderrechte für alle Kinder in der pädagogischen Interaktion wirksam werden zu lassen? Und welches sind die Grundpfeiler einer praktisch angewendeten und kinderrechtlich geprägten Pädagogik in Schulen?
Wissenschaftliche Studien zum Stand der Werte- und Menschenrechtsbildung in der Schule sowie in der Lehrer_innenbildung zeigen einen ernüchternd geringen Kenntnisstand zur Kinder- und Menschenrechtsbildung an und eine dem entsprechend alarmierende Situation in den Klassenzimmern. In diesem Beitrag soll daher in einem ersten Schritt die menschen- und kinderrechtliche Ausgangslage reflektiert werden, dann wissenschaftliche Studien und ihre Ergebnisse zum Thema vorgestellt und analysiert werden, um dann auf dieser Grundlage praktische Zugänge für die Lehrer_innenbildung vorzuschlagen.« (Susanne Müller-Using i.E.)