Christiane Maurer

Christiane Maurer (Psychologisch-Therapeutische Beratung für Studierende) hat einen Vortrag in der Reihe »mittwochs um vier« gehalten. Ihr Aufsatz zu Traumastörungen findet sich im 2019 erschienenen Sammelband »Sprache, Flucht, Migration«.

Zur Person

Christiane Maurer ist Leiterin der Psychologisch-Therapeutischen Beratung für Studierende in Hannover. Nach ihrem Diplomabschluss in Psychologie erwarb sie die Approbation als Psychologische Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Nach Stationen mit klinischer Tätigkeit in den Bereichen Psychosomatik und Suchttherapie berät sie mit ihrem Team nun deutsche und internationale Studierende der Hochschulen Hannovers bei persönlichen und/oder studienbedingten Problemen, Störungen, Krisen und Konflikten im Studienverlauf.

Vortrag in der Reihe »mittwochs um vier«,

SoSe 2017
Zum Verständnis im Umgang mit Menschen mit Traumafolgestörungen

Menschen auf der Flucht befinden sich in einer schwierigen und von Unsicherheit geprägten Lebenssituation. Zwei Aspekte sind in der Begegnung mit ihnen besonders relevant: zum einen sind viele von ihnen traumatisiert oder haben psychische Störungen entwickelt, zum anderen kommen sie überwiegend aus anderen Kulturkreisen. Beide Aspekte spiegeln sich in spezifischen Reaktionsweisen der betroffenen Personen wider.

In dieser Veranstaltung erhalten Sie einen Überblick über Verhaltens- und Erlebensmuster der Menschen, die eine Traumafolgestörung entwickelt haben und erfahren, wie sich diese im Kontext Ihrer Tätigkeit konkret zeigen können. Informationen, wie Sie adäquat handeln und reagieren können, vermitteln Ihnen eine größere Handlungssicherheit im Kontakt mit traumatisierten Menschen.

Beitrag im Sammelband 2019

Zum Verständnis im Umgang mit Menschen mit Traumafolgestörungen [Beitrag 9]

Keywords

  • Geflüchtete,
  • Trauma,
  • Traumafolgestörungen,
  • Erleben und Verhalten,
  • Handlungssicherheit.

Abstract

»Personen, die mit Geflüchteten zusammenarbeiten, sollten sich jederzeit bewusst sein, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass die Person ihnen gegenüber an einer psychischen Erkrankung leidet. Es erscheint daher sinnvoll, eine Vorstellung vom Erleben und Verhalten von Personen mit Traumafolgestörungen zu haben und daraus für die ehrenamtliche oder lehrende Tätigkeit angemessene Handlungsmöglichkeiten abzuleiten, um mehr Handlungssicherheit zu erlangen. Entsprechend wird im Folgenden geklärt, was unter einem Trauma verstanden wird, und ein Überblick über Erleben und Verhalten bei psychischen Erkrankungen gegeben, die in Folge eines erlebten Traumas auftreten können. Im Weiteren wird auf Schutz- und Risikofaktoren eingegangen sowie auf interkulturelle Aspekte zu Ausdruck und Verständnis psychischer Erkrankungen. Daraus abgeleitet werden günstige Rahmenbedingungen für Gespräche mit Menschen, die unter einer Traumafolgestörung leiden, wie auch günstiges Gesprächsverhalten. Zum Abschluss werden Unterstützungssysteme genannt, die den ehrenamtlich oder lehrend Tätigen und den Betroffenen zur Verfügung stehen.« (Christiane Maurer 2019: 217)