Florian Grawan

Florian Grawan (Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung) hat zwei Workshops in der Werkstatt angeboten und einen Vortrag in der Reihe »mittwochs um vier« gehalten. Seine Beiträge finden sich sowohl im 2019 erschienenen Sammelband »Sprache, Flucht, Migration« als auch im neuen Sammelwerk »Sprache – Bildung – Geschlecht«.

Zur Person

Florian Grawan von der Arbeitsstelle DiversitAS studierte Sozialwissenschaften und Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Pädagogisches Fallverstehen an der Leibniz Universität Hannover. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Berufspädagogik und Projektmitarbeiter im Verbundprojekt »Cultural Heritage als Ressource?«. Zu seinen Interessenschwerpunkten zählen Kritische Migrations- und Rassismusforschung, Migrationspädagogik/Diversity Education, Geflüchtetenforschung und Postcolonial Studies.

Workshops und Vortrag in der Reihe »mittwochs um vier«

Ferien- und Herbstwerkstatt, 2016
(a) Rassismuskritik: Migrationsgesellschaftliche Perspektive(n)

Der Workshop befasst sich kritisch mit Stereotypen und »Schubladendenken«, indem er mittels verschiedener praktischer Übungen auf spielerische Weise eigene Denkmuster und Kategorien enttarnt. So erhalten die Teilnehmenden Impulse zum Perspektivwechsel und werden angeregt, die Selbst- und Weltsichten anderer Menschen und auch deren spezifische Probleme zu reflektieren. Die praktischen Übungen werden durch Reflexions- und Kritikrunden ergänzt. 

SoSe 2017
(b) Migrationspädagogische Perspektiven auf ›Integration‹

Integration zählt als eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen, insbesondere seitdem Deutschland von einer vermeintlichen ›Flüchtlingskrise‹ betroffen ist. Es kursieren daher Begriffe wie ›Fachkräftemangel‹, ›Willkommenskultur‹ und ›Blue Card‹. Integration erscheint in der öffentlichen Debatte aber immer mehr als eine »ideologische Leerformel« (Schrader/Nikles/Griese 1976), als Phänomen, das alles und nichts bedeutet. Was genau ist also unter Integration zu verstehen? Wie wird das Phänomen von staatlicher und medialer Seite konstruiert und welche ›Integrationspolitiken‹ gehen damit einher? Anhand von Beispielen sollen in dem Vortrag die Konstruktionen eines Gegenübers von ›Wir‹ und ›den Anderen‹ im Rahmen des Integrationsdispositivs dargestellt werden.

Beitrag im Sammelband 2019

Das Privileg als Leitkategorie in der rassismuskritischen Bildungsarbeit – Am Beispiel der Methode »Ein Schritt nach vorn« [Beitrag 19]

Keywords

  • Machtkritische Bildungsarbeit,
  • Privilegien,
  • Rassismuskritik,
  • strukturelle Diskriminierung,
  • reflexive Kompetenz,
  • Methoden der Politischen Bildung,
  • best-practice-Handlungsempfehlungen.

Abstract

»Im Fokus des Artikels steht die Übung Ein Schritt nach vorn, die im Bereich der machtkritischen Bildungsarbeit starke Anwendung findet. Grundprinzip ist hier die Reflexion von subjektiven Möglichkeitsräumen, d. h. die durch soziale Positionierungen beeinflussten Handlungsspielräume, die zu Privilegierung und De-Privilegierung führen können. Gerade aufgrund der grundsätzlichen Offenheit wird diese Übung als Interpretationsfolie verwendet, um an ihr die grundlegenden Prinzipien antirassistischer Bildungsarbeit und mögliche ‚Stolpersteine‘ exemplarisch darlegen zu können. Hiermit soll herausgestellt werden, dass im Rahmen der machtkritischen Bildungsarbeit nicht (nur) die Vermittlung von eindeutigem Fachwissen verfolgt werden sollte, sondern dass die Reflexion der benannten Handlungsspielräume an sich – und in Bezug auf die eigene Persönlichkeit – im Fokus steht.« Florian Grawan 2019: 393